Nikolaj Erdman
Nach der Oktoberrevolution lebt das Ehepaar Podsekalnikow in Spannung: Semjon ist arbeitslos, seine Ehefrau Maria bringt mit ihrem Verdienst die Familie eben so durch. Eines Nachts geraten beide über eine Bagatelle in einen Sreit, der nicht nur für die Eheleute zu einer großen Belastung wird, sondern unbeabsichtigt auch außerhalb große Kreise zieht: Es muss nämlich befürchtet werden, dass sich Semjon nach einer schweren Kränkung das Leben nehmen will. Darauf deutet jedenfalls sein ganzes Verhalten hin. Die Familienangehörigen sind verzweifelt und in Panik, aber Interessenvertreter wichtiger gesellschaftlicher Gruppen wittern für sich eine einmalige Gelegenheit.
Dieses Stück schildert auf bissige Art und Weise die Lage und Lebensbedingungen des Spießbürgertums in der politisch, ökonomisch und ideologisch instabilen Zeit des Frühsozialismus. Im Zentrum des Autorinteresses steht das Schicksaal eines arbeitslosen Mannes, sein Kontaktverlust zur immer komplexer werdenden Außenwelt, die Entwertung des menschlichen Lebens im einzelnen sowie des Lebens an sich.
„Der Selbstmörder“ , die Geschichte, wie ein vermeintlich geplanter Selbstmord vom „Selbstmörder“ und der Umwelt zum eigenen Vorteil genutzt wird, geht tiefer und lässt die hinter Komik stehende Tragik eines ausweglosen Daseins in der Sowjetunion erkennen, aus der es nur einen Ausweg gibt – den Selbstmord.
Nach der Oktoberrevolution lebt das Ehepaar Podsekalnikow in Spannung: Semjon ist arbeitslos, seine Ehefrau Maria bringt mit ihrem Verdienst die Familie eben so durch. Eines Nachts geraten beide über eine Bagatelle in einen Sreit, der nicht nur für die Eheleute zu einer großen Belastung wird, sondern unbeabsichtigt auch außerhalb große Kreise zieht: Es muss nämlich befürchtet werden, dass sich Semjon nach einer schweren Kränkung das Leben nehmen will. Darauf deutet jedenfalls sein ganzes Verhalten hin. Die Familienangehörigen sind verzweifelt und in Panik, aber Interessenvertreter wichtiger gesellschaftlicher Gruppen wittern für sich eine einmalige Gelegenheit.
Dieses Stück schildert auf bissige Art und Weise die Lage und Lebensbedingungen des Spießbürgertums in der politisch, ökonomisch und ideologisch instabilen Zeit des Frühsozialismus.
Im Zentrum des Autorinteresses steht das Schicksaal eines arbeitslosen Mannes, sein Kontaktverlust zur immer komplexer werdenden Außenwelt, die Entwertung des menschlichen Lebens im einzelnen sowie des Lebens an sich.
„Der Selbstmörder“, die Geschichte, wie ein vermeintlich geplanter Selbstmord vom „Selbstmörder“ und der Umwelt zum eigenen Vorteil genutzt wird, geht tiefer und lässt die hinter Komik stehende Tragik eines ausweglosen Daseins in der Sowjetunion erkennen, aus der es nur einen Ausweg gibt – den Selbstmord.
Der Autor
Der russische Dramatiker und späterer Drehbuchautor N.R. Erdmann (1900-1970) schrieb seine zweite Komödie „Der Selbstmörder“ 1928.
N. Erdman schreibt brillante Dialoge, verwendet Wortwitz ebenso wie Situationskomik und strukturiert einen verwickelten Handlungsaufbau gern mit Hilfe der traditionellen Verwechslungskomödie.
Er zeigt auf skurrile Weise, wie sehr sich ein von Minderwertigkeitskomplexen geplagtes Individuum als ein Objekt für Manipulation eignet. Das macht das Stück zeitlos und gerade heute besonders aktuell.
Führende Theater der Zeit probten das Stück nach seiner Fertigstellung, wurden jedoch genötigt, auf die Aufführung zu verzichten, da das Stück vom Stalinregime aufgrund seines ideologiekritischen Tenors verboten wurde. Erst heute erlebt das Stück seinen zweiten Frühling.
Besetzung | |
---|---|
Semjon Podsekalnikow | Norbert Hossner |
Maria Podsekalnikowa | Jutta Ruske |
Serafima Iljinischna | Rita Sentner |
Alexander Kalabuschkin | Stephan (Bix) Breidenbach |
Margarita Pereswetowa | Dorothee Köhn |
Aristarch Grand-Skubik | Thomas van Gent |
Jegor Timofejewitsch | Robert Faber |
Viktor Viktorowitsch | Konrad Lind |
Pater Elpidius | Franz Josef Schelnberger |
Kleopatra Maximowna | Christiane Gildner |
Raissa Filipowna | Nadja Buchkremer / Andrea Weyer |
Zigeunerin | Laura Hofmann / Julia Moritz |
Eine Alte | Nadja Buchkremer / Andrea Weyer |
Ein Taubstummer | Maxim Werkhowski |
Henrietta Stepanowna (Modistin) | Laura Hofmann / Julia Moritz |
Zwei verdächtige Gestalten | Robert Faber, Konrad Lind |
Zwei Männer vom Bestattungsinstitut | Maxim Werkhowski, Konrad Lind |
Plakatillustration/Bühnenbild | Tatjana Jurakowa |
Plakat/Homepage | Wolfgang Merkens |
Programmheft | Stephan (Bix) Breidenbach |
Tonbearbeitung | Werner Schmidt |
Technik | Waldemar Faber |
Regie | Tatjana Jurakowa |