Alexandr Volodin
Rotschopf, ein allseits geachteter Mann im Stamme der Auerochsen, ist spurlos verschwunden. Darüber entstehen bei den anderen Stammesmitgliedern die wildesten Gerüchte: Hat er sich in eine Bisamratte verwandelt? Oder wurde er gar vom feindlichen Stamm der Skorpione verschleppt?
Durch geschickte Rhetorik gelingt es dem Krieger, die anderen Auerochsen davon zu überzeugen, daß man nun unbedingt einen Rachefeldzug gegen die Skorpione unternehmen müsse.
Eidechse, die schönste Frau der Auerochsen, wird auserkoren, sich entführen zu lassen, damit sie die überlegene Waffentechnik der Skorpione ausspionieren kann. Im Lager der Feinde erlebt sie jedoch einige Überraschungen …
Die Eidechse ist der zweite Teil der Trilogie Kriminalgeschichte aus dem Steinzeitalter des russischen Dramatikers Aleksandr Volodin (geb. 1919 in Minsk).
Eine Parabel, deren Handlung viele tausend Jahre vor Christi Geburt spielt und in der Volodin seine ethischen und politischen Gedanken mit Hilfe von mythischen Elementen ausdrückt.
Das ursprünglich als Film-Drehbuch geschriebene Stück wurde erstmals 1982 am Moskauer Majakovskij-Theater aufgeführt.
Volodin schloß 1949 sein Studium an der Hochschule für Filmwesen ab. Später wurde er Redakteur am Leningrader Studio für populärwissenschaftliche Filme.
Gleich sein erstes Drama Das Mädchen aus der Fabrik(1956) löste wegen seiner Anprangerung verlogener kommunistischer Ethik langdauernde Diskussionen aus. Lange Zeit wurde Volodin in der Fachwelt kaum wahrgenommen, obwohl sein Stück Fünf Abende seit 1959 zum ständigen Repertoire mehrerer russischer Bühnen gehört.
Volodins Dramatik ist aus dem Suchen nach aufrichtiger Darstellung
menschlicher Probleme im Gegensatz zum heldenhaften Klischee der Dramen des sozialistischen Realismus entstanden. Der Mensch mit schwachem Willen, der wenig Beachtete oder auch der Verfolgte wird von ihm beschrieben. Bei Volodin werden Probleme bloßgelegt, aber nicht gelöst.
Besetzung | |
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Stamm der Auerochsen | |
Stammes- Oberhaupt | Udo Derks |
Eidechse | Anne Kaufmann |
Segelohr, ihr Bruder | René Beaujean |
Schnecke | Melanie Tümmers |
Krieger | Wolfgang Merkens |
Schönredner | Tom Klimant |
Seine Frau | Heike Thormeyer |
Läufer | Claus Blankertz |
Stirn | Harald Hupp |
Kralle | Ute Schmidt |
Scharte | Robert Faber |
Stamm der Skorpione | |
Berater des Volkes | Claus Blankertz |
Entführer | Tom Klimant |
Seine Mutter | Gabi Thomas |
Rotschopf | Norbert Hossner |
Mutter der Eidechse | Elisabeth Schreiber |
Singende-am-Tag | Heike Thormeyer |
weitere Mitwirkende | |
Erzähler | Heinrich Zwissler |
Trommler/-in | Monika Förster, Norbert Krzikalla |
Musik, Ton | Tom Klimant, Udo Derks |
Choreographie | Claus Blankertz |
Kostüme | Heike Thormeyer |
Design Plakat, Programmheft | Wolfgang Merkens, René Beaujean |
Technik | Waldemar Faber, Andreas Tondorf |
Regie /Bühnenbild | Tatjana Jurakowa |